Fotos: Dr. Karin Rasmussen, Saskia-Marjanna Schulz, Alexandra Gräfin Dohna

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Samstag, 21. Januar 2012

Small Talk

Liebe Lilli,

herzlichen Dank!!! Du hast mir einen sehr vergnüglichen Start in den Sonntag beschert: Deine (gedachte) Begrüßungsszene am Skilift –„soll ich meinen Kindern zuerst  Einsteins Relativitätstheorie oder erst Goethes Faust II erklären? Und sollte ich da geschlechtsspezifische Unterschiede machen – also das Mädchen zuerst auf Einstein ansetzen oder …?“

Ich habe laut und lange gelacht bei der Vorstellung, welche Gesichter wohl diese Begrüßung auslösen würde.

Klar, ich selbst würde mit Ablehnung reagieren. Nicht nur, weil ein solches Verhalten ungewöhnlich ist, sondern weil es mich überfordern würde: gibt es auf diese Fragen denn überhaupt „small“ Antworten? Und da ja Hochbegabte erstens gerne warten, bis sie gefragt werden bzw. eine Frage erkennen können, zweitens jede Frage ernst nehmen und drittens ernsthaft antworten möchten, hätte ich mehr Zeit zum Nachdenken gebraucht, als der Skilift mir gelassen hätte. Also wäre ich sauer, diese Fragen gerade jetzt gestellt zu bekommen. Denn es sind spannende, interessante Fragen. Und dass sie mir ohne die Chance auf meine Antwort gestellt würden, ließe mich an der Fragestellerin zweifeln. Meint sie es ernst? Weiß sie, was sie spricht? Will sie sich nur wichtig machen, Leute beeindrucken? Nimmt sie mich nicht ernst?

Vielleicht passiert es Hochbegabten öfter als anderen, dass sie mit genau diesem Verhalten (interessante anspruchsvolle Themen zum falschen Zeitpunkt in unpassender Situation zu besprechen) den Eindruck mangelnder Sozialkompetenz erwecken. Andererseits: Da hochbegabte Menschen ja schneller denken als andere, erschien der Fragestellerin die Zeit am Lift vielleicht gar nicht zu kurz? Vielleicht hätte eine kurze Antwort genügt? „Ich würde mit Goethe anfangen und warten, bis die Einstein-Frage nach Raum und Zeit vom Kind kommt, denn dann ist es soweit für E=mc²!“

So schnell ist kein Skilift! Und das ist besser  als „… mach doch was Du willst…

Aber auf solche Antworten kommt man eben nicht, wenn man vor Überraschung sauer ist und die Schuld für den eigenen Frust beim andern sucht! Weil negative Emotionen den Intellekt in die falsche Richtung lenken: sie machen aggressiv und veranlassen uns, einen Schuldigen zu suchen (und zu finden), gegen den wir „kämpfen“ können. Und sei es auch nur intellektuell, indem wir uns selbst erklären, was an ihm „falsch“, also inakzeptabel, unangemessen, gar verachtenswürdig ist.

Inzwischen ist der Lift da, sogar schon abgefahren, die Ursprungsfrage vergessen und die passende, packende, interessante Antwort überflüssig – weil sie die Fragestellerin nicht mehr erreicht.

Also behalten wir die Antwort bei uns (dieses hochbegabte Elefantengedächtnis ist ja die Ursache dafür, dass wir immer zu viel wissen), schleppen sie mit uns durchs Leben und warten auf die nächste annähernd passende Gelegenheit, bei der wir etwas ähnliches gefragt werden, um dann mit einer ausschweifenden Antwort vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen – und das Gegenüber zu verschrecken.

Ach ja, Small Talk ist eben wirklich nicht einfach! Vor allem dann nicht, wenn man es nicht früh genug und oft genug geübt hat, vielleicht weil man es nicht zu brauchen glaubte.

Darauf bringt mich auch Dein Zitat: „Ein Berliner Psychologe hat das einmal  so ausgedrückt: Vor allem diese Frauen sitzen im Keller (!), unter dem Tisch (!!) Ihres eigenen Schlosses (!!!). Punkt.“

Ich glaube, das ist nicht nur bei vielen hochbegabten Frauen so, auch manchen Männern geht es ähnlich. Dabei gefällt mir das Bild sehr gut, denn wie Du weiter schreibst, “… arbeiten wir daran, um im Bild zu bleiben, ihnen den Schlosspark, den Tanzsaal und die Bibliothek in ihrem Schloss schmackhaft zu machen. Und an ihrer Seite zu sein, wenn sie all die Köstlichkeiten staunend erleben. Wenn sie in ihrem Schloss, in ihrem Leben, ihren wirklichen Platz einnehmen.“

Und ich würde sogar noch weiter gehen:

Es sollte uns gelingen, unseren Coachees ihre Rolle nicht nur als Eigentümer sondern auch als Gastgeber in diesem Schloss bewusst zu machen. Ihnen zu zeigen, wie viele unterschiedlichste Gäste sie einladen, mit Small Talk freundlich begrüßen und reich beschenken können. Denn wenn sie diesen Gästen nach deren Wünschen diskret (niemand wird gern zur Entgegennahmen von ungebetenen Geschenken genötigt!), großzügig und freimütig einen Zugang zu allen ihren intellektuellen Schätzen gewähren, werden sie dadurch selbst gewinnen.

Wie ein herzlicher und großzügiger Gastgeber viele Gegeneinladungen erhält, oft weiterempfohlen wird und immer auf freundlichen Empfang bei anderen hoffen darf, so können auch unsere Coachees immer wieder von den „Schätzen“ der anderen bereichert werden. Sei es durch weiteres Wissen, durch bereitwillig hergestellte Kontakte oder gar persönliche Empfehlungen zur Beschleunigung einer Karriere. Nur: dies wären die Folgen, nicht die Ursachen eigener Großzügigkeit, Herzlichkeit und Freimütigkeit. Man darf eben nicht vergessen, die Einladungen auszusprechen! Denn nichts ist trauriger als ein menschenleeres Schloss. Nur zu warten (im Keller unterm Tisch hihi!), dass mein riesiges schönes Schloss möglichst viele Besucher anzieht, wird wohl nicht klappen. Wahrscheinlich kommen da eher Diebe, Plünderer, ungebetene Heimsuchungen eben, und vielleicht spielende Kinder. Aber genau diese Kinder könnten als eingeladene Gäste noch mehr Spaß haben. Und die Diebe würden von den anderen Gästen in Schach gehalten. Plünderer hätten gar keine Chance – wenn ein Gastgeber oder eine Gastgeberin als Hausherr/in für gute Stimmung, allgemeines Wohlbefinden, gegenseitigen Respekt und anspruchsvolle Unterhaltung sorgen würde.

Großzügigen, freimütigen und herzlichen Gastgebern geht es ja nicht darum, zu „zeigen, was sie haben“, sondern es zur Verfügung zu stellen. Und es dadurch zu vermehren. Und das ist – nach meiner Erfahrung – auch der Wunsch vieler Hochbegabter. Sie wollen ihr Wissen und Können sinnvoll einbringen, gebraucht werden und nützlich sein.

Also, liebe Hochbegabte: Gästeliste!!!

Es ist schon mit Arbeit verbunden, die „Richtigen“ zu ermitteln. So wie sich nicht jeder Besucher in jedem Raum von weitläufigen, großartigen Schlossanlagen wohlfühlt, so kann auch nicht jedes Gegenüber von intellektueller Hochleistung begeistert sein. Die Mühe lohnt sich, das eigene Schloss genauer zu beschreiben – was habe ich zu bieten, in welcher Tiefe/Breite kenne ich mich auf welchen Gebieten aus, was fasziniert mich so stark, dass ich davon nicht lassen kann/will…

Und dann: wer braucht das, wer hätte einen Nutzen davon oder seine Freude daran – und welche Gegenleistung („Fahrgemeinschaft“ = Empfehlung, „Gastgeschenk“ = Beförderung, Prämie, Gehaltserhöhung, „Gegeneinladung“ = Geschäfts- Partnerschaft, Anstellung u. ä.) kann ich erwarten, worum kann ich bitten?

Es ist nicht nur erlaubt und sinnvoll, auch über diese möglichen Gegenleistungen für mein intellektuelles Engagement nachzudenken. Im Gegenteil – es erleichtert mir zu erkennen, ob und wo ich gebraucht werde. Und es ist ein Zeichen des Respekts und der Wertschätzung für meine (potenziellen) Gäste: Wenn ich ihnen eine angemessene Gegenleistung zutraue, dann ist mein Engagement kein Almosen für sie, was sie vom Status des Gastes in den des abhängigen Bedürftigen degradieren würde. Wir werden gleichwertige Partner in einem gemeinsamen Prozess, wenn dieser auch jeden von uns auf einem anderen Entwicklungsweg vorwärtsbringt. Gäste sind ja schließlich keine Mieter oder gar Gefangene. Sie bleiben also auch frei, zu kommen und zu gehen, wann und wohin sie wollen. Und ich habe das gleiche Recht! Wenn mein Schloss ein offenes Haus bleibt, so bleibe ich doch der/die Hausherr/in. Denn dies ist unser unausweichlicher Vorteil: Unser Intellekt ist an unsere Person gebunden – man kriegt ihn nicht, ohne uns im Ganzen zu nehmen! Und dabei immer schön an das gemeinsame Wohlbefinden denken.

Ach Lilli, würde doch jeder Sonntag so vergnüglich starten wie dieser! Gelegentlich gibt es leider auch weniger Vergnügliches zu tun – da der Jahresabschluss fällig ist, muss ich mich jetzt den für mich eher profanen Einzelheiten meiner Buchführung zuwenden. Aber mit der Motivation durch Deine anregende Nachricht wird es heute bestimmt schneller gehen als sonst, ich werde mich weniger ablenken! Und ganz unbescheiden hoffen, dass Du mich wissen lässt, was Altokumuli oder Altostratuswolken sind, sobald Du es herausgefunden hast?

Alles Gute einstweilen, wieder etwas mehr Sonne als in den letzten Tagen und auch beruflich schönes Wetter wünscht

Deine Karin

Samstag, 7. Januar 2012

Was ist das überhaupt: Bescheidenheit?

Liebe Karin,

Weihnachten. Ist das nicht schon so lange her? Kaum waren die letzten Kerzen ausgepustet. Das letzte Lied gesungen. Da waren wir auch schon wieder mitten drin. In der Politik und im Leben unserer Grossfamilie Deutschland. Christian Wulff. Werden auch hier bald die Lichter ausgehen? War er zu unbescheiden?

Was ist das überhaupt: Bescheidenheit?

Kürzlich habe ich einen Beitrag von Dieter Thomä, dem Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen,  in der ZEIT ONLINE gelesen. Er geht davon aus, dass es eine innere und eine äussere Bescheidenheit gibt.  Die äussere umschreibt er kurz: „Wenn es um äussere Bescheidenheit geht, tut der Volksmund Wahrheit kund: ‚Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.‘“

Die innere beschreibt er als „Mässigung“: „Sie fordert wohlgemerkt nicht Entsagung und Verzicht, sondern die Beachtung des rechten ‚Masses‘, also die ‚Angemessenheit‘.“  Eine ganz gesunde Bescheidenheit: keine Hybris  (Übermut, Anmassung) und keine Unterwürfigkeit. Nicht Schwarz oder Weiss. Aber auch kein Grau. Die Bescheidenheit liegt in der Mitte. Ist aber kein Mittel-Mass. Ein „Mass“ ist sie schon. Das sogenannte rechte Mass.

Thomä folgert: „Wer ein angemessenes, massgerechtes Selbstbild hat, kann sich schwer damit tun, seine Stärken hinauszuposaunen. Er folgt womöglich nicht der richtigen Devise ‚Klappern gehört zum Handwerk‘, sondern stellt sein Licht unter den Scheffel.“

Vor dem Hintergrund der angemessenen Bescheidenheit – wie ist da ein „Klappern“ möglich, damit das eigene Licht nicht unter dem Scheffel landet? Kann es sein, dass Thomä hier genau das Dilemma der Hochbegabten beschreibt? Wie kann ich angemessen bescheiden sein und dabei mein Wissen und Können in die Welt hinausposaunen? Das ist doch ein Widerspruch. Dies vor allem in einem Klima und in einer Zeit, in der gerade die eher Mittelmässigen mit dem grossen Schaumlöffel auf sich aufmerksam machen?

Wenn die Hochbegabten nicht auf sich aufmerksam machen, werden sie übersehen und überhört werden. Klar, dass das ein Weg in die Einsamkeit sein kann. Aber: Praktizieren sie „Klappern“, werden sie sich in ihrer Haut nicht wohl fühlen. In ihrer feinen, differenzierten Wahrnehmung bleiben die IQ>130-Menschen in eben dieser Gedankenfalle sitzen. Und warten darauf,  entdeckt, erlöst, erkannt zu werden. Manche warten schon gar nicht mehr.

Ein Berliner Psychologe hat das einmal  so ausgedrückt: Vor allem diese Frauen sitzen im Keller (!), unter dem Tisch (!!) Ihres eigenen Schlosses (!!!). Punkt.

Und wir – Du, unsere geschätzten Kolleginnen sowie Kollegen und ich – arbeiten daran, um im Bild zu bleiben, ihnen den Schlosspark, den Tanzsaal und die Bibliothek in ihrem Schloss schmackhaft zu machen. Und an ihrer Seite zu sein, wenn sie all die Köstlichkeiten staunend erleben. Wenn sie in ihrem Schloss, in ihrem Leben, ihren wirklichen Platz einnehmen.

Nun können wir ja nicht alle Hochbegabte coachen – und nicht alle wollen gecoacht werden. Was können wir ihnen sagen?

o Finde die dir angemessenen Orientierungsmenschen. Wer fällt mir da spontan ein? Steve Jobs? Gertrud Höhler, Professorin für Literatur, der Journalist Uli Wickert, der Unternehmer Warren Buffett, die First Lady der USA,  Michelle Obama.
o Lies die Selbstbetrachtungen von Marc Aurel. Der römische Kaiser war Philosoph der Stoa – einer Denkrichtung, die in dem Verdacht steht, dass sie die Leitlinien der englisch-amerikanischen Eliteausbildung nicht unwesentlich beeinflusst.
o Teste deine Grenzen aus.

Angemessen bescheiden zu sein, uns in der Welt zu positionieren und dabei auf  unsere Authentizität zu achten, lernen wir nicht von heute auf morgen. So wie wir kaum von heute auf morgen eine neue Sportart beherrschen oder eine weitere Fremdsprache sprechen können. Wir lernen es bei stetigem Einsatz.

Genau so wie es nicht ausreicht, dass wir uns hin und wieder die Zähne putzen, so dürfen wir auch bei unserer Selbstentwicklung stets am Ball bleiben. Warum also nicht täglich? Am Anfang wird es uns eher Pflicht als Kür sein. Aber das Blatt kann sich bald wenden. Wir erleben, dass es Spass macht wertschätzend, wie Du so schön schreibst, mit uns und anderen Menschen umzugehen.

Und ich zitiere Dich weiter: „Und wenn erst mal verstanden ist, dass diese Wertschätzung eine Quelle von Mut, Kraft, Selbstbewusstsein sein kann, dann wird es auch leichter, mit den eigenen Selbstzweifeln umzugehen.“ Wie Recht Du hast.

Und da wir nun selbstbewusst sind, können wir auch lockerer mit dem Smalltalk umgehen und ihn sehen als das, was er ist: ein Entrée-Gespräch. Vergleichbar mit einem Amuse-Gueule – der Gaumenfreude – zum Beginn eines guten Essens.

Manche Menschen verdrehen allein bei dem Gedanken an Smalltalk die Augen. Lehnen diese Art des einführenden Gesprächs als zu oberflächlich ab. Gewiss: Oberflächliche kleine Gespräche gibt es auch. Genau so wie es Menschen gibt, die sich wenig geschmackvoll kleiden oder ihre Haare auf eine Art tragen, die uns nicht gefällt.

Wenn wir nicht mit einem natürlich guten Stilbewusstsein auf die Welt gekommen sind. Und/oder dies im Laufe unseres Lebens gelernt haben, weil Eltern, Freunde, Kollegen uns darauf aufmerksam gemacht haben, können wir schon mal etwas gewöhnungsbedürftig aussehen. Aber das heisst doch nicht, dass wir nicht ein besonderer Mensch sind. Ich finde: jeder Mensch ist ein besonderer Mensch. Jeder Mensch hat Qualitäten, Talente und Begabungen. Manche kennen sie. Bei manchen sind sie eher weniger entwickelt.

Und so gibt es Menschen, die dieses kleine unkomplizierte Gespräch schon ganz gut beherrschen – wir merken das meistens gar nicht, weil es so natürlich klingt. Und es gibt Menschen, die eher verkrampft witzig oder originell sein wollen. Dabei ist das Einfache oft so naheliegend. Ich habe einmal erlebt, dass der Kapitän eines Fliegers das ganze Flugzeug zum Lachen gebracht hat als er durchs Mikro diesen kleinen einfachen Satz sagte: Wir können noch nicht fliegen: Auf der Startbahn sitzt ein kleiner Hase und will einfach nicht weggehen.

Auch Du hast die Erfahrung gemacht, dass sich viele hochbegabte Menschen einsam fühlen. Mit dem Smalltalk kommen sie aus dieser Sackgasse raus.

Networking funktioniert nicht nur im Internet, sondern auch im richtigen Leben. Warum nicht an der Theke beim Bäcker die Nachbarin fragen, wie das tolle Parfum heisst?

Smalltalk: Wie funktioniert nun dieses Einstiegsgespräch? Machen Sie sich locker. Seien Sie ganz Sie selbst. Bleiben Sie natürlich. Beginnen Sie mit der Einstellung: Ich bin interessiert an anderen Menschen. Wählen Sie leichte, unkomplizierte Themen. Smalltalk-Anfänger sprechen über Naheliegendes wie etwa über:

·        das Wetter
·        den  Anlass (Geburtstag eines Freundes, Hochzeit, Abifeier)
·        den Ort – wo man sich trifft (Ski-Lift, Aufzug).

Ein leichter Einstieg über das Wetter ist meistens willkommen: „Haben Sie heute Morgen auch so gegen Eis und Schnee kämpfen müssen?“ Das mag profan klingen. Aber: wer hat das noch nie erlebt: Eis und Schnee über Nacht?

Jeder kann das wohl nachvollziehen. Und sagen oder denken: Das kenne ich auch.  Und schon haben wir den ersten Schritt in eine Gruppe getan. Und die Sympathie ist auf unserer Seite.

Sicher. Wir können das auch anders machen. Direkt morgens am Aufzug einen Knaller starten wie etwa: „Guten Morgen allerseits! Was meinen Sie: Sollte ich meinen Kindern zuerst  Einsteins Relativitätstheorie oder erst Goethes Faust II erklären? Und sollte ich da geschlechtsspezifische Unterschiede machen – also das Mädchen zuerst auf Einstein ansetzen oder …?

Auf mich würde so ein Gesprächs-Beginn am Skilift eher befremdlich wirken. Andererseits: warum eigentlich nicht mal kühn sein?

So, jetzt schnell zur Tankstelle, ich will mir noch ein paar Zeitungen kaufen. Mal sehen, wen wir da wieder treffen. Um ein bisschen zu smalltalken. Das Wetter ist mein Lieblingsthema. Altokumuli oder Altostratuswolken. Das habe ich noch nicht verstanden …

Ciao Karin. Nach dem Sturm der letzten Wochen wünsche ich Dir einen erholsamen Sonntag mit Sonnerschein und liebenswerten Menschen.

Herzlichst,
Deine Lilli